Gehälter von MDK-Geschäftsführern

Unwirtschaftliche Gehälter beim MDKErneut ist ein Geschäftsführer des MDK wegen eines angeblich überhöhten Einkommens in die  Kritik geraten. Vor einigen Jahren betraf es den MDK Niedersachsen, als das Prüfungsamt des Sozialministeriums 2009 feststellte, dass Jürgen Vespermann insgesamt knapp 150.000 € zu viel Gehalt überwiesen bekam. Zwei Vorsitzende des Verwaltungsrates des MDK mussten damals ihren Hut nehmen: Rolf Wille und Achim Barchmann. Letzterer ist seit 2009 Mitglied des Bundestages für die SPD. Gegen Vespermann, der die überzahlten Gehälter zurückgezahlt hat, den Job und außerdem seine Pensionsansprüche verlor, wurde vor wenigen Tagen Strafbefehl wegen Anstiftung zur Untreue erlassen.

Aktuell steht der Kaufmann Dr. Dr. Gundo Zieres vom MDK Rheinland-Pfalz im Fokus der Öffentlichkeit. Die Zeitung “Rheinpfalz” berichtete, dass der Verwaltungsrat dem Geschäftsführer nicht nur ein Jahresgehalt von 140.000 € zugestanden hatte, sondern darüber hinaus eine üppige Betriebsrente und “Unkündbarkeit” vertraglich vereinbart wurden. Dadurch, so mutmaßt die Pfälzer Zeitung, sollte Zieres’ Position für den Fall einer Fusion mit dem MDK Saarland gesichert werden.

Auch hier fielen auf Druck der Ersatzkassen zwei Verwaltungsratsvorsitzende: Günter Krüchten (DAK Landeschef) und Lutz Staedtler (AOK). Der umstrittene Arbeitsvertrag bleibt jedoch zunächst in Kraft. Das Landessozialministerium fordert, dass der Verwaltungsrat den überarbeiteten Vertrag vor der Unterschrift dem Ministerium vorlege. Dr. Zieres: “Ich habe deutliche Abstriche angeboten, um hier Ruhe rein zu bekommen”.

Außerdem hat das MDK-Gremium einen Prüfauftrag beschlossen: Damit sollen anonym erhobene Vorwürfe gegen Zieres geklärt werden.  Anders als in Niedersachsen dürfte die Causa Zieres voraussichtlich ohne strafrechtliche Konsequenzen zu Ende gehen. Als Person ist er dennoch beschädigt.

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