Kosten von Abrechnungsbetrug: Eine merkwürdige Studie

Kosten von Abrechnungsbetrug Andy Dean Photography _shutterstockEin Beratungsunternehmen (BDO) und ein Universitätsinstitut (University of Portsmouth) mit Schwerpunkt Betrugsbekämpfung haben wieder eine Studie herausgegeben, die die Verluste durch Fehler und Betrug im Gesundheitswesen weltweit beziffern soll.

Kosten von Abrechnungsbetrug: Wie misst man die?

Da Betrüger gemeinhin über ihre Missetaten keine Fragebögen ausfüllen, ist zunächst unklar, wie genau man die Kosten von Abrechnungsbetrug ermittelt. Allzu genau legen die Autoren das Verfahren nicht da. Es wird Bezug genommen auf Studien aus den USA, England, Frankreich, Belgien, Niederlande und Neuseeland. Deutschland ist also nicht dabei; anscheinend werden hier zu Lande keine solche Studien durchgeführt?

Letztlich wird klar: Die Autoren beziehen Ihre Daten überwiegend aus den USA. Dort sind Behörden gesetzlich verpflichtet, die Höhe fehlgeleiteter Summen (Betrug und Fehler) zu schätzen. Dazu sollen Stichproben genommen und geprüft werden. Wir reden also über eine Schätzung aus den USA, deren Verlässlichkeit wir nicht nachvollziehen können.

Welche Betrugsarten fließen in die Studie ein?

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Eine ganze Reihe von Problemfeldern wurde ausgewertet:

  • Betrug bei Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen.
  • Betrug bei Medikamentenverordnungen (Apotheker und Patienten).
  • Betrug bei der Abrechnung von Kopfpauschalen durch niedergelassenen Ärzte (USA).
  • Betrug bei der ärztlichen Abrechnung von Managed Care (USA).
  • Unbezahlte Zahnarztrechnungen (Patienten).
  • Betrug durch Augenoptiker bei der Berechnung von Visusbestimmungen (USA).
  • Betrug durch “Mitarbeiter im Gesundheitswesen” (?).
  • Betrug bei der Abrechnung von stationären Behandlungen.

Die Liste umfasst außerdem noch: Langzeitpflege, Hilfsmittel, Krankenversicherung bei Kindern, Pflegeeltern und einiges mehr. Ein buntes Gemisch, das zu heterogen erscheint, um allgemeine Schlüsse zu ziehen.

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Ergebnisse

Kosten_Betrug

Quelle: The Financial Cost of Healthcare Fraud 2014 – BDO LLP

Am Ende der Geschichte berichten die Autoren über einen durchschnittlichen Verlust von knapp 7% aller Gelder, die für Gesundheit ausgegeben werden. Weltweit. Geschätzt natürlich.

Dann rechnen die Autoren schnell aus, was das in Geld bedeutet (in Euro, Dollar und Pfund): 376 Milliarden Euro. Weltweit. Geschätzt natürlich.

Irgendwie will sich die Gänsehaut nicht so richtig einstellen. Es fehlt der “Wow-Effekt”. Das ist den Autoren scheinbar auch klar: von den 13 Seiten des Berichtes beschäftigen sich 8 Seiten mit Inhaltsverzeichnisse, Vorworte (4 Seiten!) und Beschreibungen der Autoren und deren Organisationen.

Das ganze hat aber große Vorteile: Es gibt viele Bilder und man ist schnell fertig mit Lesen. Allerdings dürfen wir gespannt sein, wie die Presse und die Kostenträger mit dem Stoff umgehen…
Foto: © Andy Dean Photography- Shutterstock

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