Vom Krieg der Sterne zum intergalaktischen Frieden

Krieg der SterneAls Nachlese zum 14. DRG-Forum präsentieren wie einen Gastbetrag von Dagmar Frank-Schmidt.

Die Teilnehmer des Workshops Nr.11 des diesjährigen DRG-Forums rieben sich erstaunt die Augen bzw. glaubten ihren Ohren kaum trauen zu können: Hatte die seit 1.1.15 geltende PrüfvV noch 1 Jahr zuvor an gleicher Stelle mit fast denselben Akteuren noch zu einem Sturm der Entrüstung und heftigen Diskussionen geführt, so erlebten sie jetzt eine ungeahnte Eintracht zwischen den Vertretern von DKG (Wagener) und GKV (Wolff), als diese die PrüfvV Version 2.0 vorstellten und aus ihrer Sicht erläuterten.

Einziger Unterschied: Während Wagener die erarbeiteten Änderungen als großen Erfolg für die Krankenhausseite betonte, spielte Wolff dieses mit süffisantem Lächeln als eigentlich nur marginal und für die Kassenseite leicht verschmerzbar herunter.

Zurück zur Basisarbeit und zu den trotz begrüßenswerter Änderungen noch verbliebenen Problematiken führte der Vortrag von Nico von Schroeders für die DGfM. So könnten z.B. die benannten Fristen zu 99% zwar eingehalten werden, aber nur mit einem nochmals enorm gesteigerten Mehraufwand. Die Möglichkeit , Fälle und Unterlagen bereits vor dem Versand zu prüfen, sei kaum noch gegeben. Und unverschuldetes Fehlen von oder angeblich nicht eingegangene Unterlagen gehen voll zu Lasten der Krankenhäuser. Auch mit der neuen PrüfvV sind die Krankenhäuser völlig vom Goodwill der Krankenkassen abhängig, soll es zu einem Nachverfahren kommen oder nicht.

So knüpften denn alle Teilnehmer große Hoffnungen/Erwartungen an die angekündigten gemeinsamen Umsetzungserläuterungen von DKG und GKV – die Signale stimmten jedenfalls vorsichtig optimistisch. Zumal sogar Überlegungen angestellt wurden, DGfM und MDK ggf. beratend hinzu zu ziehen.

Aber auch einige aktuelle Neuigkeiten erfuhren die Zuhörer:

  1. So teilte Herr Wagener fast nebenbei mit, dass mit Herrn Dr. Schulte-Sasse ein neuer Vorsitzender des Schlichtungsausschusses Bund gefunden sei, sodass hier endlich wieder Bewegung und hoffentlich auch Ergebnisse zu erwarten sind.
  2. Soll (zeitnah) eine bundeseinheitliche Empfehlung zur elektronischen Übermittlung der Unterlagen im Rahmen des MDK-Verfahrens vorgelegt werden.
  3. Die von den meisten als völlig realitätsfern angesehene, vom Gesetzgeber statt der Landesschlichtungsausschüsse optional eingeführte „Schlichtungsperson“ wurde von einigen der Anwesenden als eine durchaus sinnvolle Lösung v.a. für Fälle mit (sehr) niedrigem Streitwert angesehen. Problem allerdings dabei: geeignete und zudem neutrale Personen dürften nur schwer zu finden sein.

Fazit: es bleibt spannend und die Hoffnung (auf Wiedererlangung eines vernünftigen Umgangs der Parteien miteinander) stirbt zuletzt!

Über die Autorin:

Dr. Frank-Schmidt ist Chirurgin und Medizincontrollerin der Ev.Krankenhausgemeinschaft. Außerdem ist Sie Vorsitzende des RV West der Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling  und Mitglied der FoKA-Steuerungsgruppe

Foto: © Jim- Fotolia.com

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