AOK zieht sich von Mallorca zurück

Mallorca - Ballermann Foto Jürgen FälchleVor 22 Jahren startete der AOK Bundesverband sein Prestigeprojekt: Die “erste” Dienststelle auf Mallorca. Ein Büro wurde angemietet und zwei Mitarbeiterinnen beraten seit 1995 AOK-Versicherte auf der Baleareninsel. Kostenpunkt: 200.000 € pro Jahr.

Die Beratung wird allerdings nicht von qualifizierten Fachangestellten durchgeführt. Das ist auch nicht erforderlich, weil die Dienststelle  keinen Zugriff auf die Computersysteme der Landes-AOKs in Deutschland hat.

Im Grunde werden nur Anfragen zur Bearbeitung nach Deutschland weiter geleitet. Klientel der Niederlassung sollen deutsche Rentner mit Wohnsitz auf Mallorca sein. Außerdem behaupten böse Zungen, dass Chefs des AOK-Bundesverbandes regelmäßig vor Ort nach dem Rechten sehen. Eine VIP-Betreuung, auf die AOK-Niederlassungen in Deutschland nicht hoffen können!

Auf Mallorca ist bald Schluss

Nun hat sich der Bundesrechnungshof zu Wort gemeldet: Der Bedarf für und die Wirtschaftlichkeit der Servicestelle auf Mallorca seien zweifelhaft. Es habe nie eine Erfolgskontrolle stattgefunden, obwohl in zehn Jahren 2 Millionen Euro ausgegeben wurden.

Die Prüfer weisen darauf hin, dass die eingeschränkte Bearbeitungsmöglichkeit der Dienststelle von den Deutschen auf Malle problemlos telefonisch und im Internet verfügbar sei. Alle andere Krankenkassen verzichten auch auf Dienststellen im Ausland.

Und so fällt wieder ein Stückchen schöne AOK-Tradition den Forderungen nach Wirtschaftlichkeit zum Opfer: Die AOK schließt seine Räume in Spanien am 31.12.17.

Recht so! Dem Dachverband der grünen Kassen steht die Schließung gut zu Gesicht. Immerhin fordern die AOKs fortwährend laut und empört mehr Wirtschaftlichkeit bei den Krankenhäusern ein.

Vielleicht sollte man zuerst vor der eigenen Haustür kehren?
Foto: © Jürgen Fälchle – Fotolia. Quelle: DFGe

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