MDK entwickelt neue Prüfsoftware

Prüfsoftware

(c) Ramontillo – Fotolia

Traditionell ist die Kooperation untereinander nicht gerade die Stärke der regionalen MDK. Beim Thema Prüfsoftware sind bis heute fünf verschiedene Lösungen im Einsatz, die miteinander nicht kompatibel sind. Das soll sich jetzt ändern: Am 29. Mai haben die Körperschaften in ihrer Gesellschafterversammlung die Support- und Rechenzentrumsleistungen an eine Bietergemeinschaft vergeben.

Teure Prüfsoftware

Die 15 regionalen MDK haben mit hohem Kostenaufwand verschiedene Branchenlösungen entwickeln lassen; sie betreiben unterschiedliche Archivsysteme und beschäftigen eine reihe externer Anbieter. Schon vor über einem Jahr, im Januar 2017, wurde die “MDK-IT GmbH” gegründet, um endgültig Abhilfe zu schaffen.

Die Zeitschrift DfG berichtet, dass diese Gesellschaft die neue Software entwickeln soll; schon im kommenden Jahr wird das erste Modul wahrscheinlich fertig sein. Das komplette Softwarepaket soll 2023 an den Start gehen, so die Planung. Die Kosten für die Entwicklung der Software sind mit knapp 4 Millionen Euro noch verhältnismäßig moderat, wenn man die jährlichen Kosten für Hosting, Support und Rechenzentrum betrachtet!

Die HBSN AG aus dem Nord-Harz hat schon viele Kunden aus der gesetzlichen Krankenversicherung bedient; die adesso AG kennen im Gesundheitsmarkt vor allem Pharma-Unternehmen und auch wieder die GKV. Die Bietergemeinschaft um diese Player hat den Zuschlag für den Betrieb des Rechenzentrums und den Software-Support bekommen. Es bleibt also trotz europaweiter Ausschreibung eine rein innerdeutsche Angelegenheit.

Jährlich sollen die Dienstleistungen um die Softwareimplementierung 12,5 Mio € (Festpreis) kosten. Klingt nach hohen Kosten für die gesetzlich Versicherten. Andererseits wollen die Kassen alleine durch Rechnungsprüfungen bei den Krankenhäusern schon ein jährliches Zubrot von ca. 1,7 Milliarden Euro bekommen. Da fällt das eine oder andere Milliönchen wohl nicht so ins Gewicht.

Und die Krankenhäuser?

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Die Kostenträgerseite stellt sich zunehmend professioneller auf. Durch die neue Rechenzentrumslösung wird eine äußerst schlagfertige Statistik der “Erfolge” der Prüftätigkeit des MDK ermöglicht. Schon heute steuern die Kassen den Fokus ihrer Prüfaktivität gezielt auf die weichen Flanken: Krankenhäuser, Abteilungen, Leistungen bei denen die höchsten Rückforderungserfolge erzielt werden können.

Die Steuerung erfolgt heute noch durch Kassensoftware auf Ebene der einzelne Kasse. Demnächst werden die Auswertungen vermutlich allen GKV-Mitgliedern gleichermaßen zur Verfügung stehen. Dann wird erst zum richtig großen Halali geblasen. Wann sind die Krankenhäuser zu einer ähnlichen konzertierten Aktion bereit, um unberechtigte Angriffe auf die Liquidität besser abwehren zu können?

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