2003-0401b Diabetes Mellitus
Kleine Änderungen der Version: 2014, 2012, 2010, 2004
Änderungen der Ursprungsversion: 2009, 2005
Das ist die Ursprungsversion dieser Kodierrichtlinie.
0401b Diabetes mellitus
Typen des Diabetes mellitus
Es gibt verschiedene Typen des Diabetes mellitus mit jeweils speziellen Merkmalen, die Auswirkungen auf die Behandlung haben. Diese sind klassifiziert in folgenden Kategorien der ICD-10-SGB-V:
E10.– | Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus (Typ-I-Diabetes) |
E11.– | Nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus (Typ-II-Diabetes) |
E12.– | Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) |
E13.– | Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus |
E14.– | Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus |
E89.1 | Hypoinsulinämie nach medizinischen Maßnahmen (z.B. Diabetes mellitus nach Pankreatektomie) |
O24.0 bis O24.3 | Diabetes mellitus in der Schwangerschaft, vorher bestehend |
O24.4 | Gestationsdiabetes |
P70.0 | Syndrom des Kindes einer Mutter mit gestationsbedingtem Diabetes mellitus |
P70.1 | Syndrom des Kindes einer diabetischen Mutter |
P70.2 | Diabetes mellitus beim Neugeborenen |
R73.0 | Abnormer Glukosetoleranztest |
Anmerkung: Die Behandlung mit Insulin bestimmt nicht den Diabetes-Typ und ist kein Nachweis einer Insulinabhängigkeit.
Die Kategorien E10–E14
verschlüsseln an 4. Stelle mögliche Komplikationen (z.B. Koma, Nierenkomplikationen).
An 5. Stelle steht
0 | für nicht als entgleist bezeichneten Diabetes mellitus, oder |
1 | für als entgleist bezeichneten Diabetes mellitus |
Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Kombinationen der jeweiligen 4-stelligen Kodes mit den 5. Stellen medizinisch sinnvoll sind.
Entgleister Diabetes mellitus
Weder bei Diabetes mellitus Typ I noch bei Diabetes mellitus Typ II ist der Blutzuckerspiegel zum Zeitpunkt der Aufnahme als Kontrollindikator für die Diagnose „entgleister Diabetes mellitus“ zu nehmen. Die Einstufung als „entgleist“ oder „nicht entgleist“ wird generell in Kenntnis des gesamten Behandlungsverlaufs vorgenommen (retrospektiv). Der Begriff „entgleist“ bezieht sich dabei auf die Stoffwechsellage.
Beispiel 1
Ein Patient mit Diabetes mellitus Typ I wird wegen einer schweren Entgleisung der Stoffwechsellage stationär aufgenommen. Es bestehen keine Komplikationen.
Hauptdiagnose: | E10.91 | Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-I-Diabetes] ohne Komplikationen, als entgleist bezeichnet |
Nebendiagnose(n): | keine |
Sofern die Grunderkrankung Diabetes mellitus behandelt wird und nur eine Komplikation (Manifestation) des Diabetes mellitus vorliegt, ist E10-E14, vierte Stelle „.6“ zu kodieren (siehe Beispiel 2). Außerdem ist ein Kode für die Manifestation anzugeben, sofern diese die Nebendiagnosedefinition erfüllt (siehe Beispiel 3). Zur Kodierung bei mehr als einer Komplikation siehe Abschnitt „Multiple Komplikationen“ und Beispiel 4.
Beispiel 2
Ein Patient mit Diabetes mellitus Typ I wird wegen einer schweren Entgleisung der Stoffwechsellage stationär aufgenommen. Anamnestisch ist als einzige Komplikation eine diabetische Retinopathie bekannt, die keinen Behandlungsaufwand zur Folge hat.
Hauptdiagnose: | E10.61 | Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-I-Diabetes] mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen, als entgleist bezeichnet |
Nebendiagnose(n): | keine |
Durch diese Kodierung wird angezeigt, dass eine bekannte, nicht behandlungsbedürftige Komplikation (Manifestation) des Diabetes mellitus vorliegt, die die Kriterien der Nebendiagnosendefinition nicht erfüllt und somit nicht gesondert kodiert wird.
Beispiel 3
Ein Patient mit Diabetes mellitus Typ I wird wegen einer schweren Entgleisung der Stoffwechsellage stationär aufgenommen. Zusätzlich besteht als einzige Komplikation eine diabetische Nephropathie, die ebenfalls behandelt wird.
Hauptdiagnose: | E10.61† | Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-I-Diabetes] mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen, als entgleist bezeichnet |
Nebendiagnose(n): | N08.3* | Glomeruläre Krankheiten bei Diabetes mellitus |
Anmerkung: Der Kode E10.61 gilt hier als „Ätiologiekode“ für den Stern-Kode N08.3* (Manifestation) und ist daher mit einem † zu kennzeichnen.
Hinweis: In diesem Fall wird für die 4. Stelle des Diabetes Kodes „.6“ gewählt, um durch diese Kodierung die Behandlung eines entgleisten Diabetes mellitus von der Behandlung einer Komplikation (Manifestation) zu unterscheiden (siehe auch Beispiel 6) und um dadurch eine sachgerechte Eingruppierung im DRG-System zu erreichen. Diese Kodieranweisung stellt somit eine Ausnahme zu den Regeln der ICD-10 zur Verschlüsselung des Diabetes mellitus dar.
Akute metabolische Komplikationen
Ein Diabetes mellitus mit (Keto-)Azidose ist mit E10-E14, vierte Stelle .1 zu verschlüsseln. In wenigen Fällen diabetischer Azidose können Ketoazidose und Laktatazidose bei dem gleichen Patienten beobachtet werden. In diesen Fällen ist zu kodieren:
E10–E14, vierte Stelle „.7“ („mit multiplen Komplikationen“).
Multiple Komplikationen
Sofern multiple Komplikationen (Manifestationen) des Diabetes mellitus vorliegen und die Grunderkrankung Diabetes mellitus behandelt wird, ohne dass die Behandlung einer Manifestation im Vordergrund steht, ist E10-14, vierte Stelle „.7“ zu kodieren. Außerdem sind die Kodes für die einzelnen Manifestationen anzugeben.
Beispiel 4
Ein Patient mit Diabetes mellitus Typ I mit multiplen Komplikationen in Form einer Atherosklerose der Extremitätenarterien, einer Retinopathie und einer Nephropathie wird wegen einer schweren Entgleisung der Stoffwechsellage aufgenommen.
Hauptdiagnose: | E10.71† | Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-I-Diabetes] mit multiplen Komplikationen, als entgleist bezeichnet |
Nebendiagnose(n): | I79.2* | Periphere Angiopathie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten |
H36.0* | Retinopathia diabetica | |
N08.3* | Glomeruläre Krankheiten bei Diabetes mellitus |
Anmerkung: Der Kode E10.71 gilt hier als „Ätiologiekode“ und ist daher mit einem † zu kennzeichnen. Dieser „Ätiologiekode“ gilt für alle folgenden Stern-Kodes (Manifestationen) bis zum Auftreten eines neuen Kreuz-Kodes oder eines Kodes ohne Kennzeichen. Somit ist mit E10.71† die Ätiologie der Manifestationen I79.2*, H36.0* und N08.3* kodiert.
Sofern multiple Komplikationen (Manifestationen) des Diabetes mellitus vorliegen und die Behandlung einer Manifestation im Vordergrund steht, ist E10-E14, vierte Stelle entsprechend dieser Manifestation, zu kodieren. Die Kodes für die weiteren Manifestationen sind anzugeben, sofern sie der Definition der Nebendiagnosen entsprechen.
Beispiel 5
Ein Patient mit Diabetes mellitus Typ I mit peripheren vaskulären Komplikationen in Form einer Atherosklerose der Extremitätenarterien mit Ruheschmerz wird zur Bypass-Operation (alloplastisch) aufgenommen. Zusätzlich besteht eine Retinopathie mit erheblicher Einschränkung des Sehvermögens.
Hauptdiagnose: | E10.50† | Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-I-Diabetes] mit peripheren vaskulären Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet |
Nebendiagnose(n): | I79.2* | Periphere Angiopathie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten |
I70.22 | Atherosklerose der Extremitätenarterien mit Ruheschmerzen | |
E10.30† | Diabetes mellitus mit Augenkomplikationen, nicht als entgleist bezeichnet | |
H36.0* | Retinopathia diabetica | |
Prozedur(en): | 5-393.42 | Anlegen eines iliofemoralen Bypasses |
5-930.4 | Alloplastisches Transplantat |
Hinweis: Der Kode I70.22 Atherosklerose der Extremitätenarterien mit Ruheschmerzen dient in diesem Beispiel zur näheren Spezifizierung der durch das Kreuz-Stern-System beschriebenen Diagnose. Er ist nicht als Hauptdiagnose anzugeben. Der Prozedurenkode 5-930.4 Alloplastisches Transplantat wird hier zusätzlich angegeben, um die Art des Transplantates näher zu spezifizieren.
Nierenkomplikationen
Nierenerkrankungen, die erwiesenermaßen in kausalem Zusammenhang mit Diabetes mellitus stehen, sind als „Diabetes mellitus mit Nierenkomplikationen“
E10†–E14†, vierte Stelle „.2“
sowie einem Kode für die spezifische Nierenschädigung bzw. für die eingeschränkte Nierenfunktion zu verschlüsseln.
Beispiel 6
Ein Patient kommt zur Behandlung einer diabetischen Nephropathie.
Hauptdiagnose: | E10.20† | Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-I-Diabetes] mit Nierenkomplikationen, nicht als entgleist bezeichnet |
Nebendiagnose(n): | N08.3* | Glomeruläre Krankheiten bei Diabetes mellitus |
Beispiel 7
Ein Patient wird zur Behandlung einer terminalen Niereninsuffizienz aufgrund einer diabetischen Nephropathie aufgenommen.
Hauptdiagnose: | E10.20† | Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-I-Diabetes] mit Nierenkomplikationen, nicht als entgleist bezeichnet |
Nebendiagnose(n): | N08.3* | Glomeruläre Krankheiten bei Diabetes mellitus |
N18.0 | Terminale Niereninsuffizienz |
Hinweis: Der Kode N18.0 Terminale Niereninsuffizienz dient in diesem Beispiel zur näheren Spezifizierung der durch das Kreuz-Stern-System beschriebenen Diagnose. Er ist nicht als Hauptdiagnose anzugeben.
Diabetische Augenerkrankungen
Diabetische Retinopathie
Eine diabetische Retinopathie ist wie folgt zu kodieren:
E10†–E14†, vierte Stelle „.3“ | Diabetes mellitus mit Augenkomplikationen |
H36.0* | Retinopathia diabetica |
Eine diabetische Retinopathie mit Retina-(Makula-)Ödem ist wie folgt zu kodieren:
E10†–E14†, vierte Stelle „.3“ | Diabetes mellitus mit Augenkomplikationen |
H36.0* | Retinopathia diabetica |
H35.8 | Sonstige näher bezeichnete Affektionen der Netzhaut |
Wenn die diabetische Augenerkrankung eine Erblindung oder geringes Sehvermögen zur Folge hat, wird zusätzlich ein Kode der Kategorie
H54.– | Blindheit und Sehschwäche |
zugewiesen.
Katarakt
Katarakte können in einem kausalen Zusammenhang zum Diabetes mellitus stehen, doch ist dieser Zusammenhang häufig schwer feststellbar. Die Ätiologie einer „senilen Katarakt“ bei Patienten mit Diabetes mellitus ist umstritten.
Deshalb wird eine diabetische Katarakt nur dann kodiert, wenn ein kausaler Zusammenhang zwischen der Katarakt und dem Diabetes mellitus besteht:
E10†–E14†, vierte Stelle „.3“ | Diabetes mellitus mit Augenkomplikationen |
H28.0* | Diabetische Katarakt |
Wenn kein kausaler Zusammenhang besteht, sind Katarakte bei Diabetikern wie folgt zu kodieren:
der zutreffende Kode aus H25.- Cataracta senilis oder H26.- Sonstige Kataraktformen sowie die entsprechenden Kodes aus E10-E14 Diabetes mellitus (ausgenommen vierte Stelle „.3“ mit Augenkomplikationen).
Neuropathie und Diabetes mellitus
Periphere und autonome Neuropathien sowie Hirnnervenschäden sind chronische Komplikationen des Diabetes mellitus. Bei einem kausalen Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus und Neuropathie sind zwei Kodes (†/*) anzugeben.
Beispiele:
Diabetische Mononeuropathie
E10†–E14†, vierte Stelle „.4“ | Diabetes mellitus mit neurologischen Komplikationen und |
G59.0* | Diabetische Mononeuropathie |
Diabetische Amyotrophie
E10†–E14†, vierte Stelle „.4“ | Diabetes mellitus mit neurologischen Komplikationen und |
G73.0* | Myastheniesyndrome bei endokrinen Krankheiten |
Diabetische Polyneuropathie
E10†–E14†, vierte Stelle „.4“ | Diabetes mellitus mit neurologischen Komplikationen und |
G63.2* | Diabetische Polyneuropathie |
Periphere vaskuläre Erkrankung und Diabetes mellitus
Diabetes mellitus mit peripherer Angiopathie
wird nach folgendem Schema kodiert:
E10†–E14†, vierte Stelle „.5“ | Diabetes mellitus mit peripheren vaskulären Komplikationen |
I79.2* | Periphere Angiopathie bei anderenorts klassifizierten |
Krankheiten |
E10†-E14†, vierte Stelle „.5“ ist in den Fällen zu verwenden, in denen eine periphere Angiopathie als alleinige Komplikation eines Diabetes mellitus auftritt oder ihre Behandlung im Vordergrund steht.
Beispiel 8
Ein Patient mit Diabetes mellitus Typ I mit peripheren vaskulären Komplikationen in Form einer Atherosklerose der Extremitätenarterien mit Ruheschmerz wird zur Bypass-Operation (alloplastisch) aufgenommen.
Hauptdiagnose: | E10.50† | Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-I-Diabetes] mit peripheren vaskulären Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet |
Nebendiagnose(n): | I79.2* | Periphere Angiopathie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten |
I70.22 | Atherosklerose der Extremitätenarterien mit Ruheschmerzen | |
Prozedur(en): | 5-393.42 | Anlegen eines iliofemoralen Bypasses |
5-930.4 | Alloplastisches Transplantat |
Hinweis: Der Kode I70.22 Atherosklerose der Extremitätenarterien mit Ruheschmerzen dient in diesem Beispiel zur näheren Spezifizierung der durch das Kreuz-Stern-System beschriebenen Diagnose. Er ist nicht als Hauptdiagnose anzugeben. Der Prozedurenkode 5-930.4 Alloplastisches Transplantat wird hier zusätzlich angegeben, um die Art des Transplantates näher zu spezifizieren.
Diabetisches Fußsyndrom
Die Diagnose „Diabetischer Fuß“ wird kodiert mit
E10–E14, vierte Stelle „.7“ Diabetes mellitus mit multiplen Komplikationen.
Die Kodes für die vorhandenen Manifestationen, z.B.
G63.2* | Diabetische Polyneuropathie, |
I79.2* | Periphere Angiopathie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten |
sind danach anzugeben. Werden Manifestationskodes angegeben, so ist der Ätiologiekode E10-E14, vierte Stelle „.7“ mit einem † als Ätiologiekode zu kennzeichnen.
Alle vorliegenden Manifestationen und Komplikationen sind zu kodieren, wenn sie der Definition einer Nebendiagnose entsprechen (DKR D003b Nebendiagnosen).
Die folgende Liste gibt eine Auswahl von Diagnosen wieder, die zum klinischen Bild des „diabetischen Fuß“ gehören können:
1. Infektion und/oder Ulcus | |
Hautabszess, Furunkel und Karbunkel an Extremitäten | L02.4 |
Phlegmone an Zehen | L03.02 |
Phlegmone an der unteren Extremität | L03.11 |
Dekubitalgeschwür | L89 |
Ulcus cruris, anderenorts nicht klassifiziert | L97 |
2. Periphere vaskuläre Erkrankung | |
Atherosklerose der Extremitätenarterien, nicht näher bezeichnet | I70.20 |
Atherosklerose der Extremitätenarterien mit intermittierendem Hinken | I70.21 |
Atherosklerose der Extremitätenarterien mit Ruheschmerzen | I70.22 |
Atherosklerose der Extremitätenarterien mit Ulzeration | I70.23 |
Atherosklerose der Extremitätenarterien mit Gangrän | I70.24 |
3. Periphere Neuropathie | |
Diabetische Polyneuropathie | G63.2* |
Autonome Neuropathie bei endokrinen und Stoffwechselkrankheiten | G99.0* |
4. Deformitäten | |
Hallux valgus (erworben) | M20.1 |
Hallux rigidus | M20.2 |
Sonstige Deformität der Großzehe (erworben) | M20.3 |
Sonstige Hammerzehe(n) (erworben) | M20.4 |
Sonstige Deformitäten der Zehen (erworben) | M20.5 |
Flexionsdeformität, Knöchel und Fuß | M21.27 |
Hängefuß (erworben), Knöchel und Fuß | M21.37 |
Plattfuß [Pes planus] (erworben) | M21.4 |
Erworbener Klauenfuß und Klumpfuß, Knöchel und Fuß | M21.57 |
Sonstige erworbene Deformitäten des Knöchels und des Fußes | M21.67 |
Sonstige näher bezeichnete erworbene Deformitäten der Extremitäten, des Knöchels und des Fußes | M21.87 |
5. Frühere Amputation(en) | |
Verlust des Fußes und des Knöchels | Z89.4 |
Verlust des Beines unterhalb oder bis zum Knie | Z89.5 |
Verlust des Beines oberhalb des Knies | Z89.6 |
Verlust beider Beine [jede Höhe, ausgenommen Zehen isoliert] | Z89.7 |
Beispiel 9
Ein Patient mit entgleistem Diabetes mellitus Typ I wird zur Behandlung eines Diabetischen Fußsyndroms mit gemischtem Ulkus der Zehe (bei Angiopathie und Neuropathie) und Erysipel am Unterschenkel aufgenommen.
Hauptdiagnose: | E10.71† | Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-I-Diabetes] mit multiplen Komplikationen, als entgleist bezeichnet |
Nebendiagnose(n): | G63.2* | Diabetische Polyneuropathie |
I79.2* | Periphere Angiopathie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten | |
I70.23 | Atherosklerose der Extremitätenarterien mit Ulzeration | |
A46 | Erysipel [Wundrose] |
Hinweis: Der Kode I70.23 Atherosklerose der Extremitätenarterien mit Ulzeration dient in diesem Beispiel zur näheren Spezifizierung der durch das Kreuz-Stern-System beschriebenen Diagnose. Er ist nicht als Hauptdiagnose anzugeben.
Diabetes mellitus durch Fehl- oder Mangelernährung
Diabetes mellitus durch Mangelernährung kommt überwiegend bei Patienten aus Entwicklungsländern vor. Er tritt mit oder ohne offensichtliche Merkmale einer Pankreaserkrankung auf und ist im Wesentlichen eine klinische Diagnose. Ein Diabetes mellitus im Rahmen eines metabolischen Syndroms ist hierunter nicht zu verschlüsseln (s.a. DKR D004a Syndrome).
Metabolisches Syndrom
Bei Vorliegen eines „metabolischen Syndroms“ sind die vorliegenden Komponenten des Syndroms einzeln zu kodieren.
Störungen der inneren Sekretion des Pankreas
Störungen der inneren Sekretion des Pankreas (E16.–)
E16.0 | Arzneimittelinduzierte Hypoglykämie ohne Koma |
E16.1 | Sonstige Hypoglykämie |
E16.2 | Hypoglykämie, nicht näher bezeichnet |
E16.4 | Abnorme Gastrinsekretion |
E16.8 | Sonstige näher bezeichnete Störungen der inneren Sekretion des Pankreas |
E16.9 | Störungen der inneren Sekretion des Pankreas, nicht näher bezeichnet |
sind wie folgt zu verschlüsseln:
- bei Diabetikern ist ein Kode aus E16.– nicht als Hauptdiagnose zu verschlüsseln.
- bei Nichtdiabetikern kann ein Kode aus E16.– als Hauptdiagnose verschlüsselt werden.