2004-0506a Psychische Krankheit als Komplikation einer Schwangerschaft
Diese Kodierrichtlinie wurde 2005 gestrichen.
0506a Psychische Krankheit als Komplikation einer Schwangerschaft
Bei psychischen Krankheiten als Komplikation einer Schwangerschaft ist
O99.3 | Psychische Krankheiten sowie Krankheiten des Nervensystems, die Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett komplizieren |
mit dem spezifischen Kode für die psychische Krankheit als Nebendiagnose zuzuweisen. Es ist zu beachten, dass dieser Kode die postpartale Depression ausschließt (siehe Beispiel 2).
Postpartale Depression
Ein Kode aus der Kategorie
F53.- | Psychische oder Verhaltungsstörungen im Wochenbett, anderenorts nicht klassifiziert |
ist nur dann zuzuweisen, wenn die Art der Depression anderenorts nicht klassifiziert ist.
Sofern die Art der Depression näher bezeichnet ist und mit einem spezifischen Kode aus dem Kapitel V Psychische und Verhaltensstörungen verschlüsselt werden kann, ist diesem vor einem Kode aus F53.– der Vorzug zu geben.
Die Anmerkung bei F53.– Psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett, anderenorts nicht klassifiziert stellt zwar fest: „Hier sind nur psychische Störungen im Zusammenhang mit dem Wochenbett zu klassifizieren (Beginn innerhalb von 6 Wochen nach der Geburt) …“. Sofern der Beginn einer postpartalen Depression innerhalb von einem Jahr nach der Entbindung liegt, kann dennoch ein Kode aus F53.– zugewiesen werden.
Beispiel 1
Eine Patientin hat ein lebendes Kind durch spontane vaginale Entbindung geboren. Während des stationären Aufenthaltes entwickelt sie eine leichte postpartale Depression.
Hauptdiagnose: | O80.0 | Spontangeburt eines Einlings |
Nebendiagnose(n): | F53.0 | Leichte psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett, anderenorts nicht klassifiziert |
Z37.0! | Lebendgeborener Einling | |
Prozedur(en): | 9-260 | Überwachung und Leitung einer normalen Geburt |
Beispiel 2
Eine Patientin wurde in der 36. Schwangerschaftswoche aufgenommen. Behandlung erfolgte mit Bettruhe und Gabe von Antidepressiva wegen schwerer depressiver Episode. Während des stationären Aufenthalts wurde die Patientin in der 39. Woche durch spontane vaginale Geburt von einem lebenden Kind entbunden.
Hauptdiagnose: | O99.3 | Psychische Krankheiten sowie Krankheiten des Nervensystems, die Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett komplizieren |
Nebendiagnose(n): | F32.2 | Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome |
Z37.0! | Lebendgeborener Einling | |
Prozedur(en): | 9-261 | Überwachung und Leitung einer Risikogeburt |
Beispiel 3
Eine Patientin wurde 6 Monate nach Entbindung wegen postpartaler Depression stationär behandelt. Weitere Information bezüglich der Art der Depression war nicht verfügbar.
Hauptdiagnose: | F53.0 | Leichte psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett, anderenorts nicht klassifiziert |
Beispiel 4
Eine Patientin wurde 6 Monate nach Entbindung mit der vorläufigen Diagnose einer schweren postpartalen Depression aufgenommen; nachfolgend wurde eine majore Depression diagnostiziert.
Hauptdiagnose: | F32.2 | Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome |