2003-1903b Fraktur und Luxation

Kleine Änderungen der Version: 2005

Änderungen der Ursprungsversion: 2004

Das ist die Ursprungsversion dieser Kodierrichtlinie.

1903b Fraktur und Luxation

Zur Kodierung von Wirbelfrakturen/Luxationen s.a. DKR 1910a Verletzung des Rückenmarks.

Offene Fraktur und Luxation
Zwei Kodes werden benötigt, um offene Frakturen und Luxationen zu kodieren. Zuerst ist der Kode der Fraktur oder der Kode der Dislokation anzugeben, und danach der entsprechende Kode für die offene Wunde, die mit einer Fraktur/Luxation in Verbindung steht.

Beispiel 1

Ein Patient wird mit einer offenen Oberschenkelfraktur aufgenommen.

Hauptdiagnose: S72.3 Fraktur des Femurschaftes
Nebendiagnose(n): S71.81! Offene Wunde (jeder Teil der Hüfte und des Oberschenkels) mit Verbindung zu einer Fraktur

 

Beispiel 2

Ein Patient wird zur Behandlung einer offenen Schulterluxation mit Verlagerung des Humerus nach vorne aufgenommen.

Hauptdiagnose: S43.01 Luxation des Humerus nach vorne
Nebendiagnose(n): S41.82! Offene Wunde (jeder Teil der Schulter und des Oberarmes) mit Verbindung zu einer Luxation

Liegen sowohl eine offene Fraktur als auch eine offene Luxation der selben Lokalisation vor, ist für die offene Verletzung nur der Kode „offene Wunde mit Verbindung zu einer Fraktur“ zuzuweisen (siehe unten, Beispiel 3). In diesen Fällen wird der Kode für eine „offene Wunde“ nicht für beide Verletzungen (an der gleichen Lokalisation) zugeordnet.

Beispiel 3

Ein Patient wird zur Behandlung einer offenen Humeruskopffraktur mit (offener) Schulterluxation nach vorne aufgenommen.

Hauptdiagnose: S42.21 Fraktur des proximalen Endes des Humerus, Kopf
Nebendiagnose(n): S41.81! Offene Wunde (jeder Teil der Schulter und des Oberarms) mit Verbindung zu einer Fraktur
S43.01 Luxation des Humerus nach vorne

In den Fällen, in denen verschiedene Verletzungen auftreten, von denen jedoch nur eine offen ist, ist immer der Kode für die offene Wunde nach dem Kode der damit verbundenen Fraktur oder Luxation anzugeben.

Luxationsfraktur
In diesen Fällen ist sowohl für die Fraktur als auch für die Luxation ein Kode zuzuweisen; der erste Kode für die Fraktur. In bestimmten Fällen sieht die ICD-10-SGB-V für die mit einer Luxation kombinierte Fraktur eine von dieser Regel abweichende Kodierung vor:

Zum Beispiel ist die Monteggia-Luxationsfraktur als Fraktur klassifiziert (S52.21 Fraktur des proximalen Ulnaschaftes mit Luxation des Radiuskopfes).

Knochenkontusion
Eine Knochenkontusion („bone bruise“, radiologischer Nachweis einer Fraktur der Spongiosa bei intakter Kortikalis) wird wie eine Luxation an entsprechender Lokalisation kodiert.

Hinweis: Die nächste Ausgabe der ICD-10-SGB-V wird zu Beginn des Kapitels XIX unter Luxation ein entsprechendes Inklusivum enthalten.