2006-0901e Ischämische Herzkrankheit
Änderungen der Ursprungsversion: 2007, 2005, 2004, sowie in diesem Jahr.
Ursprüngliche Version dieser Kodierrichtlinie: 2003
0901e Ischämische Herzkrankheit
Angina pectoris (I20.–)
Liegt bei einem Patienten eine Angina pectoris vor, ist der entsprechende Kode vor dem Kode der Koronaratherosklerose anzugeben.
Wenn ein Patient mit instabiler Angina pectoris aufgenommen wird und diese sich während des Krankenhausaufenthaltes zu einem Myokardinfarkt entwickelt, ist nur der Kode für einen Myokardinfarkt anzugeben.
Wenn der Patient jedoch eine Postinfarkt-Angina entwickelt, kann I20.0 Instabile Angina pectoris als zusätzlicher Kode angegeben werden.
Akuter Myokardinfarkt (I21.–)
Ein als akut bezeichneter oder bis zu vier Wochen (28 Tage) zurückliegender Myokardinfarkt ist mit einem Kode aus
I21.– | Akuter Myokardinfarkt |
zu verschlüsseln.
Kodes der Kategorie I21.– Akuter Myokardinfarkt sind anzugeben sowohl für die initiale Behandlung eines Infarktes im ersten Krankenhaus, das den Infarktpatienten aufnimmt, als auch in anderen Einrichtungen, in die der Patient innerhalb von vier Wochen (28 Tage) nach dem Infarkt aufgenommen oder verlegt wird.
Rezidivierender Myokardinfarkt (I22.–)
Mit dieser Kategorie ist ein Infarkt zu kodieren, der innerhalb von vier Wochen (28 Tagen) nach einem vorangegangenen Infarkt auftritt.
Alter Myokardinfarkt (I25.2-)
Die Schlüsselnummer
I25.2- | Alter Myokardinfarkt |
kodiert eine anamnestische Diagnose, auch wenn sie nicht als „Z-Kode“ in Kapitel XXI enthalten ist. Sie ist nur dann zusätzlich zu kodieren, wenn sie Bedeutung für die aktuelle Behandlung hat.
Sonstige Formen der chronischen ischämischen Herzkrankheit (I25.8)
Ein Myokardinfarkt, der mehr als vier Wochen (28 Tage) nach dem Eintritt behandelt wird, ist mit
I25.8 | Sonstige Formen der chronischen ischämischen Herzkrankheit |
zu verschlüsseln.
Ischämische Herzkrankheit, die früher chirurgisch/interventionell behandelt wurde
Wenn während des aktuellen Krankenhausaufenthaltes eine ischämische Herzkrankheit behandelt wird, die früher chirurgisch behandelt wurde, ist folgendermaßen zu verfahren:
Wenn die vorhandenen Bypässe offen sind und ein erneuter Eingriff durchgeführt wird, um natürliche Koronargefäße zu überbrücken, ist der Kode
I25.11 | Atherosklerotische Herzkrankheit, Ein-Gefäßerkrankung, |
I25.12 | Atherosklerotische Herzkrankheit, Zwei-Gefäßerkrankung, |
I25.13 | Atherosklerotische Herzkrankheit, Drei-Gefäßerkrankung oder |
I25.14 | Atherosklerotische Herzkrankheit, Stenose des linken Hauptstammes |
und entweder | |
Z95.1 | Vorhandensein eines aortokoronaren Bypasses |
oder | |
Z95.5 | Vorhandensein eines Implantates oder Transplantates nach koronarer Gefäßplastik |
zu kodieren. | |
Die Kodes | |
I25.15 | Atherosklerotische Herzkrankheit mit stenosierten Bypass-Gefäßen |
sind nur zu verwenden, wenn der Bypass/Stent selbst betroffen ist. In diesem Fall ist | |
Z95.1 | Vorhandensein eines aortokoronaren Bypasses |
als Zusatzdiagnose nicht anzugeben. |
Beispiel 1
Ein Patient wurde mit einer instabilen Angina aufgenommen, die sich drei Jahre nach einer Bypassoperation entwickelt hat. Die Herzkatheteruntersuchung zeigte eine koronare Herzerkrankung im Bereich des Venenbypasses.
Hauptdiagnose: | I20.0 | Instabile Angina pectoris |
Nebendiagnose(n): | I25.15 | Atherosklerotische Herzkrankheit mit stenosierten Bypass-Gefäßen |
Voraussetzung für die Zuweisung der Kodes
Z95.1 | Vorhandensein eines aortokoronaren Bypasses oder |
Z95.5 | Vorhandensein eines Implantates oder Transplantates nach koronarer Gefäßplastik |
ist außer dem Vorliegen anamnestischer Informationen über das Vorhandensein eines Koronararterienbypasses oder eine frühere Koronarangioplastie, dass diese Angaben für die aktuelle Krankenhausbehandlung von Bedeutung sind (siehe DKR D003 Nebendiagnosen).