2017-1917p Unerwünschte Nebenwirkungen von Arzneimitteln (bei Einnahme gemäß Verordnung)

  • Diese Version der Kodierrichtlinie ist bis jetzt aktuell.
  • Änderungen der Ursprungsversion: 2016 und 2005
  • Kleine Änderungen: Dieses Jahr
  • Ursprüngliche Version dieser Kodierrichtlinie: 2003

1917p Unerwünschte Nebenwirkungen von Arzneimitteln (bei Einnahme gemäß Verordnung)

Unerwünschte Nebenwirkungen indikationsgerechter Arzneimittel bei Einnahme gemäß Verordnung werden wie folgt kodiert:

ein oder mehrere Kodes für den krankhaften Zustand, in dem sich die Nebenwirkungen manifestieren, optional ergänzt durch

Y57.9! Komplikationen durch Arzneimittel oder Drogen.

 

Beispiel 1

Ein Patient kommt zur Behandlung einer Hyponatriämie, die durch ordnungsgemäß eingenommenes Carbamazepin induziert ist.

Hauptdiagnose: E87.1
Hypoosmolalität und Hyponatriämie
Nebendiagnose, optional: Y57.9! Komplikationen durch Arzneimittel oder Drogen

 

Beispiel 2

Ein HIV-positiver Patient kommt zur Behandlung einer hämolytischen Anämie, die durch die antiretrovirale Therapie induziert ist.

Hauptdiagnose: D59.2 Arzneimittelinduzierte nicht-autoimmunhämolytische Anämie
Nebendiagnose(n): Z21 Asymptomatische HIV-Infektion [Humane Immundefizienz-Virusinfektion]
Nebendiagnose, optional: Y57.9! Komplikationen durch Arzneimittel oder Drogen

 

Erfolgt die stationäre Aufnahme wegen einer Blutung unter Einnahme von Anti-koagulanzien, ist der Kode für das konkrete Blutungsereignis als Hauptdiagnose (entsprechend DKR D002 Hauptdiagnose) anzugeben. Die Kodes für die hämorrhagische Diathese durch Antikoagulanzien sind als Nebendiagnose zu verschlüsseln, optional ergänzt durch

Y57.9! Komplikationen durch Arzneimittel oder Drogen.

Beispiel 3

Ein Patient wird mit unstillbarem Nasenbluten unter Antikoagulation bei ordnungsgemäß eingenommenem Cumarinpräparat stationär aufgenommen. Er erhält eine Nasen­tamponade, die Antikoagulation wird vorübergehend pausiert und ein Vitamin-K-Präparat verabreicht.

Hauptdiagnose: R04.0 Epistaxis
Nebendiagnose(n): D68.33 Hämorrhagische Diathese durch Cumarine
(Vitamin-K-Antagonisten)
Nebendiagnose, optional: Y57.9! Komplikationen durch Arzneimittel oder Drogen

 

Beispiel 4

Ein Patient unter Antikoagulation bei ordnungsgemäß eingenommenem Cumarinpräparat wird mit Schlaganfallsymptomatik stationär aufgenommen. Im Schädel-CT zeigt sich eine intrazerebrale Blutung.

Hauptdiagnose: I61.0 Intrazerebrale Blutung in die Großhirnhemisphäre, subkortikal
Nebendiagnose(n): D68.33 Hämorrhagische Diathese durch Cumarine
(Vitamin-K-Antagonisten)
Nebendiagnose, optional: Y57.9! Komplikationen durch Arzneimittel oder Drogen