2021-0103s Bakteriämie, Sepsis, SIRS und Neutropenie
- Diese Version der Kodierrichtlinie ist bis jetzt aktuell.
- Änderungen der Ursprungsversion: 2020, 2018, 2007, 2005
- Ursprüngliche Version dieser Kodierrichtlinie: 2003
- Hinweis: Beachten Sie auch die Sepsisdefinition bei DIMDI
- Hinweis: Beachten Sie unsere Kodierhilfe für Sepsis!
0103s Bakteriämie, Sepsis, SIRS und Neutropenie
Bakteriämie
Eine Bakteriämie ist mit einem Kode aus
A49.− | Bakterielle Infektion, nicht näher bezeichneter Lokalisation |
oder einem anderen Kode, der spezifisch den Erreger benennt z.B. A54.9 Gonokokkeninfektion, nicht näher bezeichnet zu kodieren. Sie ist nicht mit einem Sepsis-Kode (siehe Tabelle 1) zu verschlüsseln.
Eine Ausnahme hiervon stellt die Meningokokken-Bakteriämie dar, die mit
A39.4 | Meningokokkensepsis, nicht näher bezeichnet |
zu verschlüsseln ist.
Sepsis (Septikämie)
Im Gegensatz dazu wird eine Sepsis mit einem passenden Sepsis-Kode z.B. aus Tabelle 1 kodiert. Dies trifft auch auf eine klinisch manifeste Urosepsis zu.
Tabelle 1:
A02.1 | Salmonellensepsis |
A32.7 | Listeriensepsis |
A39.2 | Akute Meningokokkensepsis |
A39.3 | Chronische Meningokokkensepsis |
A39.4 | Meningokokkensepsis, nicht näher bezeichnet |
A40.− | Streptokokkensepsis |
A41.− | Sonstige Sepsis |
B37.7 | Candida-Sepsis |
P36.− | Bakterielle Sepsis beim Neugeborenen |
Sepsis im Zusammenhang mit Abort, ektoper Schwangerschaft, Molenschwangerschaft, Geburt oder Wochenbett ist mit dem passenden Kode aus Tabelle 2 zu verschlüsseln. Zusätzlich ist ein Sepsis-Kode z.B. aus Tabelle 1 anzugeben, um auf den Erreger und das Vorliegen einer Sepsis hinzuweisen.
Tabelle 2:
O03–O07 | Schwangerschaft mit abortivem Ausgang |
O08.0 | Infektion des Genitaltraktes und des Beckens nach Abort, Extrauteringravidität und Molenschwangerschaft |
O75.3 | Sonstige Infektion unter der Geburt |
O85 | Puerperalfieber |
Neutropenie (Agranulozytose)
Sepsis bei Neutropenie-Patienten ist in folgender Reihenfolge zu kodieren:
- Ein Kode für „Sepsis“
- Ein Kode aus D70.– Agranulozytose und Neutropenie
Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS]
Für die Verschlüsselung eines SIRS stehen in der ICD-10-GM folgende Kodes zur Verfügung:
R65.0! | Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS] infektiöser Genese ohne Organkomplikationen |
R65.1! | Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS] infektiöser Genese mit Organkomplikationen. |
R65.2! | Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS] nichtinfektiöser Genese ohne Organkomplikationen. |
R65.3! | Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS] nichtinfektiöser Genese mit Organkomplikationen. |
R65.9! | Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS], nicht näher bezeichnet. |
Dabei ist zunächst ein Kode für die ein SIRS auslösende Grundkrankheit anzugeben, gefolgt von einem Kode aus R65.–! Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS]. Zur Angabe von Organkomplikationen, Erregern und deren Resistenzlage sind zusätzliche Schlüsselnummern zu verwenden.