Anhang B – Zusammenfassung der Änderungen

ANHANG B
ZUSAMMENFASSUNG DER ÄNDERUNGEN

Deutsche Kodierrichtlinien Version 2022
gegenüber der Vorversion 2021

Arbeitsschritte

Zur Erstellung der Deutschen Kodierrichtlinien (DKR) Version 2022 wurden folgende Arbeits­schritte durchgeführt (s.a. Einleitung Version 2022):

  • Redaktionelle Überarbeitung des Manuskripts der Version 2021 (Korrektur grammatika­lischer und sprachlicher Fehler sowie fehlerhafter Verweise)
  • Anpassung an die ICD-10-GM Version 2022
  • Anpassung an den OPS Version 2022
  • Inhaltliche Klarstellung einzelner existierender Kodierrichtlinien

Geänderte Textpassagen und Beispiele wurden durch Balken am rechten Seitenrand gekenn­zeichnet. Geringfügige redaktionelle Änderungen zur Vorversion 2021 sind nicht markiert.

Neue Kodierrichtlinien und Kodierrichtlinien, bei denen sich inhaltliche Änderungen ergeben haben, wurden in der fortlaufenden Nummerierung am Ende mit „u“ bezeichnet. Ergaben sich durch die Anpassung von ICD-10-GM bzw. OPS neue Kodiermöglichkeiten, so wurde dies als inhaltliche Änderung der DKR bewertet. Kodierrichtlinien, in denen z.B. nur die Texte in Beispielen angepasst wurden, wurden in der Nummerierung nicht geändert. Rein redaktionelle Anpassungen von ICD-10-GM und OPS werden im Anhang B nicht aufgeführt.

Nachfolgend sind die wesentlichen Änderungen in den einzelnen Abschnitten und für die verschiedenen Kodierrichtlinien kurz dargestellt.

Wesentliche Änderungen

Veränderungen in den Deutschen Kodierrichtlinien, die sich aufgrund von Streichungen und daraus evtl. resultierenden Umformulierungen anderer Kodierrichtlinien bzw. aus der redaktionellen Bearbeitung (siehe Punkt 1 und 2 unter „Arbeitsschritte“) ergeben haben, werden hier nicht explizit aufgeführt, solange die jeweiligen Veränderungen auf eine Kodierrichtlinie beschränkt waren.

Für die Version 2022 werden alle vom Schlichtungsausschuss auf Bundesebene zur Klärung strittiger Kodier- und Abrechnungsfragen nach § 19 KHG (Krankenhaus­finanzierungsge­setz) getroffenen Entscheidungen, die bis zum 21.07.2021 veröffentlicht wurden, entweder in den bereits bestehenden Kodierrichtlinien oder im Anhang C zitiert. Zur besseren Übersicht wird in einem neuen Index (SAB-Entscheidungsverzeichnis, Seite 217) für jede Entscheidung dargestellt, an welcher Stelle in den Deutschen Kodierrichtlinien sie zitiert wird. Eine gesonderte Erwähnung jeder einzelnen Entscheidung in der folgenden Zusammenfassung der Änderungen in den jeweiligen Kapiteln erfolgt nicht.

 

Allgemeine Kodierrichtlinien für Diagnosen

D012i Mehrfachkodierung

Aufnahme der neu in die ICD-10-GM Version 2021 aufgenommenen Kodes U09.9! Post-COVID-19-Zustand, nicht näher bezeichnet und U12.9! Unerwünschte Nebenwirkungen bei der Anwendung von COVID-19-Impfstoffen, nicht näher bezeichnet sowie des neu in die ICD-10-GM aufgenommenen Kodebereiches U69.5-! Sekundäre Schlüsselnummern zur Angabe mehrerer Regionen bei sekundärer und nicht näher bezeichneter bösartiger Neubildung der Lymphknoten und des neuen Kodes U69.6! Sekundäre Schlüsselnummer zur Spezifizierung eines Hustens als chronisch idiopathisch und chronisch refraktär in die Tabelle 2 (mit einem Ausrufezeichen gekennzeichnete Kategorien/Kodes, die obligatorisch anzugeben sind). Darüber hinaus Aufnahme des Kodebereiches U98.- Nicht belegte Schlüsselnummer U98! in Tabelle 1 (optional anzugebende mit einem Ausrufezeichen gekennzeichnete Kategorien/Kodes).

D013c Im Systematischen Verzeichnis verwendete formale Vereinbarungen

Anpassung von Beispiel 1 und des Absatzes „Exklusiva (WHO)“ an die Änderungen bei dem Kode K31.1 Hypertrophische Pylorusstenose beim Erwachsenen in der ICD-10-GM Version 2022.

Allgemeine Kodierrichtlinien für Prozeduren

P001f Allgemeine Kodierrichtlinien für Prozeduren

Anpassung des Kodes 8-543.32 Mittelgradig komplexe und intensive Blockchemotherapie, 3 Tage, 2 Medikamente in Beispiel 3 an die Formulierung im OPS Version 2022.

Spezielle Kodierrichtlinien

Kapitel 1 Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten

0103u Bakteriämie, Sepsis, SIRS und Neutropenie

Aufnahme der Diagnosen für Pestsepsis, Milzbrandsepsis, Erysipelothrix-Sepsis und Aktinomykotische Sepsis in die Tabelle 1 (Sepsis-Kodes). Zusätzlich Anpassung der Vorgaben zur Kodierung des Kodes R65.0! Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS] infektiöser Genese ohne Organkomplikationen vor dem Hintergrund der neuen Sepsis-Definition (Sepsis-3) in dem Absatz „Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS]“.

Kapitel 2 Neubildungen

0201u Auswahl und Reihenfolge der Kodes

Anpassung des Kodes 8-542.11 Zytostatische Chemotherapie, Immuntherapie und antiretrovirale Therapie, nicht komplexe Chemotherapie, 1 Tag, 1 Medikament in Beispiel 6 an die Formulierung im OPS Version 2022.

0209u Malignom in der Eigenanamnese

Ergänzung des beispielhaften Kodes 1-999.40 Art des Zystoskops: Starres Zystoskop in Beispiel 1 aufgrund der Vorgabe des OPS Version 2022 zur gesonderten Kodierung der Art des Zystoskops mit einem Kode aus 1-999.4 ff bei diagnostischen Endoskopien der Harnwege.

Kapitel 4 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten

0401h Diabetes mellitus

Anpassung der Liste, die eine Auswahl von Diagnosen wieder gibt, die zum klinischen Bild des „diabetischen Fußsyndroms” gehören, an die Änderungen bei dem Kode G99.0* Autonome Neuropathie bei endokrinen und Stoffwechselkrankheiten in der ICD-10-GM Version 2022.

Kapitel 10 Krankheiten des Atmungssystems

1001u Maschinelle Beatmung

Anpassung der Anmerkung unter Ziffer 6 an die aktuelle Gesetzeslage und die Vorgaben zur Erfassung des Beatmungsstatus gemäß der „Vereinbarung gemäß § 9 Absatz 1a Nummer 8 KHEntgG über das Nähere von Abschlägen bei Nichteinschätzung des Beatmungs­status/Beatmungsentwöhnungspotentials und fehlender Verordnung einer erforderlichen Anschluss­versorgung“ (B-BEP-Abschlagsvereinbarung).

Kapitel 11 Krankheiten des Verdauungssystems

1105d Gastrointestinale Blutung

Anpassung der Regelung zur Kodierung einer „peranalen Blutung“, bei der die aktuelle Blutungsquelle nicht bestimmt werden kann oder keine entsprechende Untersuchung durchgeführt wurde an die Änderungen bei dem Kode K62.5 Hämorrhagie des Anus und des Rektums in der ICD-10-GM Version 2022.