2023-0103u Bakteriämie, Sepsis, SIRS und Neutropenie
- Diese Version der Kodierrichtlinie ist bis jetzt aktuell.
- Änderungen der Ursprungsversion: 2022, 2020, 2018, 2007, 2005
- Ursprüngliche Version dieser Kodierrichtlinie: 2003
- Hinweis: Beachten Sie auch die Sepsisdefinition bei DIMDI
- Hinweis: Beachten Sie unsere Kodierhilfe für Sepsis!
0103s Bakteriämie, Sepsis, SIRS und Neutropenie
Bakteriämie
Eine Bakteriämie ist mit einem Kode aus
A49.− | Bakterielle Infektion, nicht näher bezeichneter Lokalisation |
oder einem anderen Kode, der spezifisch den Erreger benennt z.B. A54.9 Gonokokkeninfektion, nicht näher bezeichnet zu kodieren. Sie ist nicht mit einem Sepsis-Kode (siehe Tabelle 1) zu verschlüsseln.
Eine Ausnahme hiervon stellt die Meningokokken-Bakteriämie dar, die mit
A39.4 | Meningokokkensepsis, nicht näher bezeichnet |
zu verschlüsseln ist.
Sepsis (Septikämie)
Im Gegensatz dazu wird eine Sepsis mit einem passenden Sepsis-Kode z.B. aus Tabelle 1 kodiert. Dies trifft auch auf eine klinisch manifeste Urosepsis zu.
Tabelle 1:
A02.1 | Salmonellensepsis |
A20.7 | Pestsepsis |
A22.7 | Milzbrandsepsis |
A26.7 | Erysipelothrix-Sepsis |
A32.7 | Listeriensepsis |
A39.2 | Akute Meningokokkensepsis |
A39.3 | Chronische Meningokokkensepsis |
A39.4 | Meningokokkensepsis, nicht näher bezeichnet |
A40.− | Streptokokkensepsis |
A41.− | Sonstige Sepsis |
A42.7 | Aktinomykotische Sepsis |
B37.7 | Candida-Sepsis |
P36.− | Bakterielle Sepsis beim Neugeborenen |
Sepsis im Zusammenhang mit Abort, ektoper Schwangerschaft, Molenschwangerschaft, Geburt oder Wochenbett ist mit dem passenden Kode aus Tabelle 2 zu verschlüsseln. Zusätzlich ist ein Sepsis-Kode z.B. aus Tabelle 1 anzugeben, um auf den Erreger und das Vorliegen einer Sepsis hinzuweisen.
Tabelle 2:
O03–O07 | Schwangerschaft mit abortivem Ausgang |
O08.0 | Infektion des Genitaltraktes und des Beckens nach Abort, Extrauteringravidität und Molenschwangerschaft |
O75.3 | Sonstige Infektion unter der Geburt |
O85 | Puerperalfieber |
Neutropenie (Agranulozytose)
Sepsis bei Neutropenie-Patienten ist in folgender Reihenfolge zu kodieren:
- Ein Kode für „Sepsis“
- Ein Kode aus D70.– Agranulozytose und Neutropenie
Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS]
Für die Verschlüsselung eines SIRS stehen in der ICD-10-GM folgende Kodes zur Verfügung:
R65.0! | Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS] infektiöser Genese ohne Organkomplikationen |
R65.1! | Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS] infektiöser Genese mit Organkomplikationen. |
R65.2! | Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS] nichtinfektiöser Genese ohne Organkomplikationen. |
R65.3! | Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS] nichtinfektiöser Genese mit Organkomplikationen. |
R65.9! | Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS], nicht näher bezeichnet. |
Dabei ist zunächst ein Kode für die ein SIRS auslösende Grundkrankheit anzugeben, gefolgt von einem Kode aus R65.–! Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS]. Aufgrund der seit 2017 gültigen Sepsis-Definition (Sepsis-3) ist dabei der Kode R65.0! nicht mehr mit der auslösenden Grundkrankheit Sepsis (unter anderem Kodes aus Tabelle 1) zu kombinieren. Zur Angabe von Organkomplikationen, Erregern und deren Resistenzlage sind zusätzliche Schlüsselnummern zu verwenden.