Der Umgangston zwischen Kasse und Krankenhaus

Umgangston © Robert Kneschke - FotoliaEine richtige und wichtige Feststellung trift Herr Dr. Jens Baas, Vorstandschef der TK: Der Umgangston zwischen Vertretern der Leistunsgerbringer und der Kostenträger in der Selbstverwaltung ist unprofessionell, emotional und unhöflich.

Er beklagt die Bereitschaft zum Lügen, Tricksen und Betrügen auf beiden Seiten. Wenn schon nicht direkt gelogen wird, dann “wird nicht immer die volle Wahrheit erzählt”, so wird der Kassenchef in der Ärztezeitung zitiert. Einem Beobachter ist nicht klar, wer nun inwiefern die Wahrheit sagt, was auch dem Ansehen der Selbstverwaltung nicht zuträglich sei. Außerdem ist ein begründetes Misstrauen die Folge.

Umgangston als “Waffe” nicht zielführend

Der Kassenchef spricht ein wahres Wort: Ein griffiger Sprachgebrauch hat sich nicht nur in der Selbstverwaltung verselbständigt, er ist auch zunehmend in den anderen Ebenen der Auseinandersetzung zu vernehmen. Offensichtlich versprechen sich beide Seiten etwas davon, ihre Anliegen mit einer gehörigen Portion Zynismus, Hohn und Vorwurf vorzutragen; manchmal ist der Ton sogar direkt beleidigend. Das betrifft, es sei noch mal betont, beide Seiten.

Während man noch annehmen könnte, dass der Umgangston auf Verbandsebene eher politisch gewählt wird und die Wortwahl nicht unbedingt persönlich gemeint ist, sieht es auf den nachgeordneten Arbeitsebenen schon anders aus. Sachbearbeiter der Kasse sehen in den Mitarbeitern der Krankenhäuser tatsächlich manchmal den Betrüger verkörpert, der uns von den Spitzenverbänden immer wieder vorgeführt wird. Umgekehrt, fühlt sich manch einer im Krankenhaus höchst persönlich beleidigt, wenn die Kasse / der MDK die Fallabrechnung kritisiert.

In der Summe ist nicht nur der Tonfall, sondern auch der gegenseitige Respekt mehr oder weniger auf der Strecke geblieben, was zu rigiden Positionen und mangelnder Verhandlungsbereitschaft geführt hat. Das Ergebnis ist für beide Parteien nicht zielführend – Eskalation ist Programm.

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Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass die “großen” Akteure: Spitzenverbände, DKG, MDS, Selbstverwaltung wieder zu einem gemäßigten und wertschätzenden Ton zurückfinden. Noch wichtiger als der Umgangston: Aufrichtigkeit und gegenseitiges Vertrauen sollten wieder hergestellt werden.

Wenn das gelingt dürfte die “neue” Haltung mit der Zeit auch intern abfärben. Bis dahin sollte jeder Beteiligte peinlich auf seine Ausdrucksweise achten und auch mehr oder weniger versteckte Spitzen vermeiden. Es wird sicherlich auch spannend sein, welchen Umgangston die neu einzurichtende Schlichtungsstellen pflegen werden. Hoffentlich sind die handelnde Personen sich ihrer Vorbildwirkung bewusst.

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