Softwarekatastrophe beim MDK

Die Gemeinschaft des MDK hat die Entwicklung einer proprietären Software für die Bedürfnisse des MDK in Auftrag gegeben. Über 23 Millionen Beitragsgelder der Versicherten in der gesetzlichen Krankenversicherung wurden ausgegeben. Das Ergebnis zehn Jahre später:

  • Die Software für die stationäre Fallprüfung funktioniert immer noch nicht überall in Deutschland.
  • Manche Landes-MDK arbeiten mit einer anderen Softwarelösungen, die ebenfalls (parallel) für viel Geld entwickelt wurde oder sie arbeiten mit dem Vorgängerprodukt, das mittlerweile 10 Jahre hinter den Entwicklungen her läuft.
  • Inzwischen gibt es innerhalb des MDK einen Aufschrei über die Verschwendung von Versichertengeldern

Eine Tochtergesellschaft von SIEMENS bekam damals den Auftrag. Mittlerweile ist diese Firma nach Frankreich verkauft worden und man streitet sich darüber, ob das Debakel nun SIEMENS oder dem neuen Eigentümer zuzuordnen sei. Wie üblich in solchen Fällen, gibt es dazu unterschiedliche Meinungen. Der SPIEGEL berichtete.

Der MDK Rheinland-Pfalz präsentiert sich nun als lachenden Dritten: In Mainz ist man den bundesweiten MDK-Weg (wie so oft) nicht mitgegangen und hat ein eigenes Programm entwickelt. Dieses wird nun in der Berichtserstattung als das Software-Ei von Columbus dargestellt: Keine Pannen, super-schnell und zufriedene Kunden. So berichten die Rheinland-Pfälzer zumindest selbst. Auch hier dürfte nicht alles Gold sein was glänzt; nicht selten haben wir von den Gutachtern aus Rheinland-Pfalz die gleiche Schimpfe auf die Software gehört, die auch in anderen Bundesländern immer wieder zu hören ist. Aber Trommeln gehört ja bekanntlich zum Geschäft.

Man darf gespannt sein, wie viel Geld der Solidargemeinschaft jetzt in die weitere Entwicklung der Prüfsoftware investiert wird. Diejenigen, die am Ende die Zeche zahlen, haben ja nicht mitzureden.

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