MDK-Geschäftsführer wird fristlos entlassen

Der Verwaltungsrat des MDK Rheinland-Pfalz hat den MDK-Geschäftsführer, Dr. Dr. Gundo Zieres, mit sofortiger Wirkung entlassen. Dr. Zieres war aufgrund einer anonymen Anschuldigung in den Fokus der Kritik gerückt worden (wir berichteten).

Vorgeschichte

Seinerzeit hatte der Verwaltungsrat einen sehr günstigen Arbeitsvertrag für den Geschäftsführer unterschrieben: 140.000 € Jahresgehalt, üppige Rente und “Unkündbarkeit”. Diese komfortable Ausstattung sei als Schutz vor Unbill in Zusammenhang mit einer möglichen Fusion mit dem MDK Saarland gemeint gewesen, mutmaßte damals eine Zeitung. Aufgrund dieses Manövers wurden zwei Verwaltungsratsvorsitzende (von DAK und AOK) abgelöst.

In neuer Besetzung macht der Verwaltungsrat nun kurzen Prozess mit dem Kaufmann Zieres. Der neue Verwaltungsratsvorsitzende, Martin Schneider, wirft dem ehemaligen Geschäftsführer grobe Pflichtsverletzungen vor. Die Personalvertretung des MDK RP kann das allerdings nicht nachvollziehen; Ulrike Ferrier, Personalratsvorsitzende, gibt zu Protokoll, dass es sich lediglich um “Fehlbuchungen” gehandelt habe. Eine Bereicherung könne sie nicht erkennen. “Fehler können passieren“, so die Personalvertreterin in einem Fernsehbeitrag des Südwestfunks.

Kommentar

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Der MDK tut sich anscheinend schwer mit ihrer Zwitterposition: Einerseits gibt er sich gerne “amtlich” und verhält sich behäbig, wie ein behördlicher Apparat. Andererseits muss er sich aber daran gewöhnen, dass es ein öffentliches Interesse für sein Tun und Lassen gibt. Neuerdings gab sich der MDS überrascht und unangenehm berührt, als die Bundespresse sich über die Prüfungshäufigkeit und Prüfungsergebnisse aufregte. Jetzt beklagt der MDK den Fall seines Geschäftsführers in Rheinland-Pfalz.

Ungerecht? Dr. Zieres hat sich wohl keine strafrechtlich relevanten Verfehlungen vorzuwerfen. Sein Abgang, der ihn selbst vermutlich auch “kalt erwischte”, ist anscheinend eher politisch motiviert. Damit sind die Gesetzmäßigkeiten eines politischen Umfelds nun nach dem MDK Niedersachsen auch beim MDK Rheinland-Pfalz angekommen. Dabei geht es an erster Stelle um die Glaubwürdigkeit des MDK als Organisation. Die persönlichen Schicksale und Befindlichkeiten sind dann nachrangig. Der MDK-Geschäftsführer ist zuerst eine Position und erst dann eine Person. Das sollte sich auch der Personalrat klar machen, bevor er öffentlich Partei ergreift.

 

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