2018-D006e Akute und chronische Krankheiten

  • Diese Version der Kodierrichtlinie ist bis jetzt aktuell.
  • Kleine Änderungen der Versionen: 2011
  • Änderungen der Ursprungsversion: 2006
  • Ursprüngliche Version dieser Kodierrichtlinie: 2003

D006e Akute und chronische Krankheiten

Leidet ein Patient gleichzeitig an der chronischen und akuten Form derselben Krankheit, wie z.B. akute Exazerbation einer chronischen Krankheit, so wird nur dann die akute Form der Krankheit als Hauptdiagnose und die chronische Form als Nebendiagnose kodiert, wenn es für die akute und chronische Form dieser Krankheit unterschiedliche Schlüsselnummern gibt.

Beispiel 1

Ein Patient wird wegen akuten Schubs bei chronischer idiopathischer Pankreatitis ohne Organkomplikationen aufgenommen.

Hauptdiagnose: K85.00 Idiopathische akute Pankreatitis ohne Angabe einer Organkomplikation
Nebendiagnose(n): K86.1 Sonstige chronische Pankreatitis

 

Ausnahmen: Dieses Kriterium darf nicht verwendet werden, wenn:

      a) die ICD-10-GM für die Kombination eine eigene Schlüsselnummer vorsieht, z.B.:
J44.1- Chronische obstruktive Lungenkrankheit mit akuter Exazerbation, nicht näher bezeichnet
      b) die ICD-10-GM eine gegenteilige Anweisung gibt, z.B.:
C92.0- Akute myeloblastische Leukämie [AML]
Exkl.: Akute Exazerbation einer chronischen myeloischen Leukämie
(C92.1-)
C92.1- Chronische myeloische Leukämie [CML], BCR/ABL-positiv
Hier wird nur C92.1- und der Remissionsstatus an fünfter Stelle kodiert.
      c)

die ICD-10-GM darauf hinweist, dass nur eine Schlüsselnummer erforderlich ist. Zum Beispiel weist bei der Kodierung von „akuter Schub bei chronischer mesenterialer Lymphadenitis” das Alphabetische Verzeichnis darauf hin, dass die akute Krankheit nicht getrennt kodiert werden muss, da sie in runden Klammern nach dem Hauptbegriff aufgeführt ist (d.h. als nicht wesentlicher Modifizierer):

      Mesenteriale Lymphadenitis (akut) (chronisch)       I88.0